Senioren Union Kreis Paderborn
Wir gestalten Paderborns Zukunft

Schreiben an die Senioren-Union Kreis Paderborn


Meine sehr geehrten Damen und Herren, 
liebe Vorstandsmitglieder, 

mit großer Sorge betrachte ich die augenblickliche Entwicklung in unserer CDU. Nach der Entscheidung über die Kanzlerkandidatur zugunsten von Armin Laschet habe ich geglaubt, dass wir nun alle an einem Strang ziehen, um unser Wahlziel Bundeskanzler im September dieses Jahres mit großer Sorge betrachte ich die augenblickliche Entwicklung in unserer CDU. Nach der Entscheidung über die Kanzlerkandidatur zugunsten von Armin Laschet habe ich geglaubt, dass wir nun alle an einem Strang ziehen, um unser Wahlziel Bundeskanzler im September dieses Jahres doch noch zu erreichen.     
Meine Vorstellung war, dass nach einer demokratischen Entscheidung diese ach vor allen CDU/CSU – Mitgliedern mitgetragen wird. Doch weit gefehlt, die Grabenkämpfe mit unserer Schwesterpartei CSU gehen ungeachtet aller Versprechungen weiter und leider auch unter Mitgliedern unserer CDU. Uns Aussagen wie von Markus Söder „Mit mir muss man rechnen“ tragen auch nicht zu einer Versachlichung und zu unserer Zielvorgabe bei. 
Die Aufregung um die Wahl von Armin Laschet gegen Friedrich Merz als Parteivorsitzender war noch nicht abgeklungen, da ging es bei der Wahl zum Kanzlerkandidaten zwischen Laschet und Söder schon wieder hoch her. Das Ergebnis wurde dann leider nicht von allen Funktionsträger mitgetragen. Und wen wundert es dann, dass wir zum ersten Male nach langer Zeit wieder einmal erleben müssen, dass die Gunst der bundesdeutschen Bevölkerung umschlägt und die Grünen favorisiert werden. Menschen draußen wollen keine Streitende innerhalb der Partei, sie wollen sichtbare Führungsqualitäten. Die Doppelspitze der Grünen hat es uns vorgemacht. Zumindest nach außen hin Geschlossenheit (nicht nur als Lippenbekenntnis), Zielstrebigkeit, der Umgang miteinander, verständliche und nachvollziehbare Sachkenntnis usw., dass wird von der Bevölkerung verlangt und dann auch honoriert.     Aussagen auch von Mitglieder aus den Reihen unserer Senioren-Union „den Laschet wähle ich nicht, ich will den Merz oder Söder, ich gehe nicht zur Wahl oder ich trete aus der CDU aus!“ zeigen ein eigenartiges Demokratieverständnis. 
Ich persönlich war und bin für Armin Laschet. Und wenn Markus Söder zum Kanzlerkandidatengekürt worden wäre, auch für ihn hätte ich Wahlkampf gemacht und das erwarte ich auch heute von Euch allen. Als Franz-Josef Straß damals Bundeskanzler werden wollte, habe ich hier in Paderborn den Wahlkampf mitorganisiert und die große (und einzige Wahlveranstaltung in OWL) in der Maspernhalle Paderborn mit fast 10.000 Besuchern organisiert hab, da war ein ähnliches Klima zu erleben.  Und glauben Sie mir, wir selbst mit unserer Nörgelei und auch Streiterei auf Länder- und Bundesebene tragen dazu bei, dass die Grünen oder (leider) auch die AfD gewählt werden oder auch gar nicht erst zur Wahl gegangen wird mit der Begründung, “ den kann ich doch nicht wählen!“ Es ist doch nicht unbekannt, dass Streitende nicht gewählt werden. Bei Gesprächen mit jungen Menschen in der eigenen Familie und im Bekanntenkreis ist mir sehr häufig gesagt worden,“ ich gehe nicht zur Wahl“ oder „die streiten sich ja doch nur und kriegen nix Gebacken!“ Eine Einheit oder Einstimmigkeit in der großen Politik schein es kaum zu geben. Bestes Beispiel dafür sind die Entscheidungen im Bereich der Corona-Pandemie. Jedes Bundesland, trotz Bundestagsbeschlüsse trifft dann doch eigene Entscheidungen, egal ob es die Schulen, Öffnung von Geschäften, Außenbewirtschaftung in der Gastronomie usw. betrifft. Keiner weiß eigentlich genau, warum was so entschieden wird und ob die getroffenen Entscheidungen nicht nach zwei Tagen wieder revidiert werden.
Ich selbst bin vor anderthalb Wochen geimpft worden und mir geht es gut. Ich kann Euch allen nur empfehlen, bitte, lasst Euch impfen, zum Schutz für Euch selbst und Eure Mitmenschen, Ihr alle habt eine Verantwortung anderen Menschen gegenüber. Und ich kann die Querdenker und ähnliche Orientierte nicht verstehen, wenn die gegen das Impfen protestieren und Corona als Spinnerei abtun. Das gilt auch für das Verhalten von Filmschaffenden. Schlimm wird es jetzt, wenn Menschen angegriffen werden, die in der Politik Verantwortung tragen. Der Bundesvorsitzende der MIT und MdB Dr. Carsten Linnemann, Paderborn, ist jetzt in diesen Tagen massiv bedroht worden. Alle Querdenker, Quertreiber und Verleugner müssten verpflichtet werden, nur einen Tag auf der Intensivstation zu arbeiten um Ärzten/innen und Pflegern/innen bei ihrer schweren täglichen Arbeit zu unterstützen.   
Aber wahrscheinlich effektiver wäre es, Querdenker und Sympathisanten bei Corona-Erkrankungen ihre Krankenhauskosten incl. Intensivstation selbst tragen zu lassen. Seit Samstag vorletzter Woche haben wir ja wieder verschärfte Pandemieregeln. Hoffentlich werden sie jetzt von den Verantwortlichen wirklich durchgehalten. Wenn dann die Fallzahlen wieder sinken, dann wird ohne nachzudenken wieder verlangt, dass alles wieder gelockert werden muss, wahrscheinlich nach dem Motto „wenn es dem Esel zu wohl wird, dann geht er aufs Eis!"
In diesem Zusammenhang möchte ich der Impfstation in Salzkotten ein großes Lob aussprechen.  Ich selbst bin Vorletzten Sonntag dort geimpft worden und war angenehm überrascht. Keine langen Schlangen von Wartenden, alles gut organisiert, zügige Abfertigung und ein unheimlich freundliches und auskunftsfreudiges Personal, davon viele ehrenamtliche, ein kleines Bistro hat mir gefehlt. Aber manche Behörde könnte sich von der Vorgehensweise dort eine dicke Scheibe von  abschneiden.          
Aber für viele Menschen bedeutet das auch wieder Einsamkeit und damit verbunden viele Probleme. Deshalb meine Bitte an Euch alle, wenn Ihr Nachbarn, Freunde, Verwandte habt, von denen Euch bekannt ist, dass sie Alleinstehend sind, helft ihnen beim Einkaufen, Apothekenbesuch, telefoniert mit Ihnen, sprecht häufiger mit Ihnen von Senioren zu Senioren. Sie werden Euch dafür sehr dankbar sein und festigen sicherlich auch menschliche Beziehungen und tut Euch letztlich persönlich auch gut.     

Herrschaften, bitte bleibt mir gesund, damit wir uns möglichst bald Wiedersehen können.  

Viele Grüße aus der Domstadt                Euer
                                                                                Peter Fröhlingsdorf